Staudamm Luzzone - Instandsetzung Schieberstollen

Der Luzzone Staudamm und der Schieber Stollen

Die Wasserkräfte des Kanton Tessin, wurden für die allgemeine Energieversorgung der Verbrauchergebiete nördlich der Alpen in der Mitte des 20. Jahrhunderts gebündelt und mit den Blenio Kraftwerken 1963 in Betrieb genommen. Die Wasserwerke bestehen aus 3 Talsperren und 3 Kraftwerken.

Die Sperren Carassina, Malvaglia, Campra wurden als Schwergewichtssperren ausgebildet. Die Staumauer Luzzone jedoch ist eine tief ins Felstal eingeschnittene, v-förmige Sperre und als scharf gekrümmte Bogengewichtsmauer ausgebildet. Zur Erhöhung der Speicherkapazität von ursprünglich 87 auf 107 Mio. m³ wurde in den 1990er-Jahren die Staumauer des Lago di Luzzone um 17 m erhöht. Nach der 225 m hohen Luzzone-Staumauer fliesst der Brenno di Luzzone aus dem Speichersee talwärts.

Die technischen Bauwerke, wie Druckleitungen, Schieberkammern, Zentralen und Unterwasserkanäle befinden sich im Berginneren und sind so vor Steinschlag, Lawinen und Überflutungen bei Hochwasser geschützt. Alle Anlagen werden von der gemeinsamen Leitstelle in Locarno aus ferngesteuert und überwacht.

Beim Staudamm Luzzone wird das Wasser über einen Überlauf, oder aber über den Grundablass abgeführt. Die Sohle des Grundablasses ist extrem hohen Kräften ausgesetzt und muss gegen Verschleiss und Abnutzung besonders geschützt werden. Sohle und Seitenwände sind mit Beton verkleidet, das Gewölbe ist meist unverkleidet oder mit Spritzbeton versehen. Um die Sohle des Stollens vor weiterem Verschleiss zu schützen und die Sohle für die weitere Nutzung zu stärken, sollte ein Spezialbeton eingebaut werden, der überaus dauerhaft und widerstandsfähig gegenüber den enormen Wasserkräften ist.

Der Beton wurde im Holcim Beton Werk mit einem CEM I 52.5R Zement, Silika Staub, einer besonders widerstandsfähigen Gesteinskörnung inklusive Quarzsand, sowie unserem Schwindreduktionsmittel D-SOLO hergestellt und zum Staudamm transportiert. Dort wurde der Beton zum Auslaufbauwerk und Auslaufstollen, ca. 100 m tief ins Tal, mittels Betonpumpe gepumpt. Am Stolleneingang wurde der Beton in einen 1 m3 Dumper umgeladen und ca. 300 m weit in den Stollen gefahren. Am Ende des Stollens, kurz vor dem Schieber, wurde der Beton nochmals umgeladen, und ein ca. 0.3 m3 kleiner motorisierter Mini-Dumper hat den Beton zur Einbaustelle gefahren und dort abgeladen.

Mit dem Einbau unseres schwindreduzierten Spezialbetons wird sichergestellt, dass die Sohle rissfrei und fugenloss ausgebildet werden konnte und somit die Abnutzung der neu betonierten Stollensohle durch die Wasserkraft so gering wie möglich gehalten werden kann und extrem robust gegenüber den Wasserkräften bleiben.

Facts

  • Produkt

    D-SOLO

  • Land

    Schweiz

  • Ausführung

    2021, Oktober

  • Bauherr

    OFIBLE Officine Idroelettriche di Blenio SA

  • Bauunternehmer

    Casada SA, Planer: OFIBLE Officine Idroelettriche di Blenio SA

  • Betonproduzent

    Holcim Inerti e Calcestruzzi SA

  • Anwendungsbereich

    Tiefbau

  • Einbauverfahren

    Pumpen